„Wir schenken uns nichts“, haben wir mal gesagt. Dabei waren Tage wie Weihnachten, Geburtstage oder Ähnliches gemeint. Dafür schenken wir uns hin und wieder einfach so mal was, wenn uns grad was anlächelt oder uns danach ist. Wir fanden das ziemlich gut, bis die Adventszeit vor der Tür stand.
Da haben wir kurzerhand entschlossen, uns gegenseitig einen Adventskalender zu machen und Zeit zusammen zu verbringen. Eine richtige Vorweihnachtszeit, wie wir sie uns immer gewünscht haben, aber in den letzten Jahren nie wirklich umsetzen konnten. Beide waren begeistert und so legten wir ein Budget fest und verschanzten uns in unseren jeweiligen Arbeitszimmern, um ungesehen daran zu basteln. Denn das Budget war bewusst klein, damit wir auch motiviert sind aus Dingen, die wir haben, Neues zu erschaffen. Als Cosplayer und Hobbybastler hat man schliesslich Unmengen an unbenutzten Materialien daheim, die genutzt werden konnten.
Wer uns auf Insta folgt, hat vielleicht das ein oder andere Türchen in der Story mitbekommen. Eine Auswahl findest du hier:
Jeden Morgen, oder wann immer wir am jeweiligen Tag Zeit hatten, setzten wir uns zusammen aufs Sofa. Kaffee und Weihnachtsleckereien haben uns begleitet, während wir die Geschenke austauschten. An Adventssonntagen gab es sogar ganz besondere Lebkuchen aus Nürnberg. Ich habe diese gemeinsame Zeit sehr genossen, weil ich schon lange nicht mehr so viel Weihnachtsstimmung aufgebaut habe. Zudem gab es immer noch einen Weihnachtsfilm oder passende Musik zum Advent.
Heiligabend verbrachten wir zu zweit in gemütlich schicker Kleidung und gönnten uns gutes Essen. Wir setzten beim Menu eher auf simpel und raffiniert. Zur Vorspeise gab es Butterzopf mit Eiersalat, den ich nach Familienrezept zusammengematscht habe. Ente mit Orangensauce und selbst gemachten Spätzle war der Schwerpunkt des Mahls und sehr lecker. Der krönende Abschluss bestand aus Apfel-Zimt-Eis mit Amaretto.
Doch bevor wir zum Nachtisch kamen, waren wir einfach zu ungeduldig mit den Geschenken aus dem Adventskalender. Die waren gezielt etwas Besonderes, damit wir das abends anstelle der Bescherung austauschen konnten. Wir waren aber nicht ungeduldig, dass jede was zum Auspacken hat, sondern wollten einfach unbedingt das Gesicht sehen, wenn die Liebste ihr Geschenk aufmacht. Und das zu Recht, wie du unten gleich sehen wirst.
Am ersten Weihnachtstag waren wir zu Mittag bei meiner Familie im engsten Kreis, damit wir keine Coronavorschriften verletzten und das hat uns sehr gut gefallen. An diesem Tag sind keine Bilder entstanden, die ich dir nun zeigen könnte. Aber man kann es sich in etwa so vorstellen, als wäre Bruchtal verschneit. Auch da war das Essen wieder sehr lecker. Wir haben uns bewusst für einfachere Speisen entschieden, die wir lediglich ein bisschen festlicher pimpen. Von Baepsae und mir gab es einen Feldsalat mit Toppings nach Belieben. Die Eltern tischten Raclette auf mit vielen Beilagen und von den Geschwistern mit Freund gab es ein erstaunlich leichtes Tiramisu.
Mit der Heimfahrt von meinen Eltern war das für mich der Anfang vom Abschied der erfüllten Weihnachtszeit, aber noch längst nicht das Ende. Wir haben uns daheim wieder gemeinsam aufs Sofa gesetzt und festgestellt, dass es komisch ist ohne Adventstürchen. Dafür hatten wir noch Lebkuchen, Gebäck und Nüsse übrig, was wir sehr gerne zu weiteren Weihnachtsfilmen verzehrten. Allerdings haben wir da auch ein paar seltsame Filme entdeckt, bei denen wir hofften, dass es irgendwann noch einen Sinn ergibt. Ich bin irgendwie froh, dass ich mich an deren Titel nicht mehr erinnere. Genauso froh bin ich, dass diese Art von Filmen deutlich in der Unterzahl waren bei allem, was wir uns angesehen haben.
Der zweite Weihnachtstag verlief noch ganz ähnlich und es war ganz gut, dass wir die Weihnachtszeit nur langsam ausklingen liessen. Auf dem Sofa gammeln an einem Sonn- bzw. Feiertag hat einfach was ganz Gemütliches an sich. In der Altjahrswoche nahmen wir nur die nötigsten Termine und Erledigungen wahr, weil wir doch immer noch so was wie Urlaub hatten und es hat ganz gutgetan, alles Mal ein bisschen leichter zu sehen. In dieser Zeit, in der wir Weihnachten abklingen liessen, ging uns auch das vergangene Jahr nochmals durch den Kopf und es war einfach nur verrückt, was wir alles gemacht haben und dafür zu tun hatten. Es gab kaum ein paar ruhige Tage in Folge und so waren wir uns einig, dass alles, was jetzt noch ansteht, auch ab Januar erledigt werden konnte.
So nahm alles langsam ein Ende. Ganz waren wir bis in die ersten Januarwochen noch nicht aus dem Trott raus und Baepsae fand schon bald ein ganz passendes Wort dafür: Weihnachtsjetlag. Treffender kann man das nicht zusammenfassen. Wir weinten ein bisschen der schönen Adventszeit nach, was für uns ein Zeichen ist, dass sie uns gutgetan hat, dass sie uns gefallen hat und dass sie so ziemlich genau so war, wie wir sie uns vorgestellt haben. Ruhig, mit ein bisschen Schnee, hin und wieder Leckereien und/oder Glühwein und viel Musik und Film. Das Einzige, was wir im nächsten Advent anders machen, wird die Deko sein, welche definitiv zu kurz kam.
Nun kann das neue Jahr beginnen mit vielen Wünschen und Zielen. Ich bin gespannt, wie viel wir davon erfüllen oder erreichen werden. Und welche Träume wir uns nun erfüllen können. Natürlich würde ich mich auch freuen, von dir zu lesen, wie du diese besinnliche Zeit verbracht hast.
Ich freu mich von dir zu lesen. ~ Edi